CONCURRENCE OF CIRCUMSTANCE - JÖRG STAEGER - Videoarbeiten
Domagkateliertage 14. - 17.07.2011
„Es geht um das Zusammentreffen von Umständen. Sich Werken anzunehmen und darauf aufzusetzen, sie zu interpretieren, zu deuten, beinhaltet immer das Potential einer Modifikation, obwohl dies in keiner Weise beabsichtigt ist. Nicht durch den Eingriff in das Werk selbst, aber durch die Ergänzung oder Zuführung einer Arbeit, durch Kopplung neuer eigenständiger Werke innerhalb anderer, weiterführender Medien findet unweigerlich eine Transformation statt. Die Werke können Regeln sein, die ein Gefährt beschreiben und es auf der Spur halten. Die Arbeit mit Werken anderer ist auch eine andere Art des Verstehens, eine gegenseitige Beeinflussung oder gar eine Kopplung der Sinne. Ein Spielen mit dem intuitiven Verständnis fundamentaler Beziehungen zwischen Objekten, Ereignissen und Kräften, die unsere Welt ausmachen. Durch komplexe Beziehungen entstehen Möglichkeiten in eine andere Welt hinauszureichen.“
Jörg Staeger, München im Juli 2011
01 Einverständnis mit den Gesetzen der Gravitation (Dauer 02:38 Loop) Musik: Helga Pogatschar
Videoarbeit zur Interaktiven Tanzoper „TRAUMTEXT“ nach der gleichnamigen Prosasequenz von Heiner Müller
Uraufführung im Rahmen des Festivals DANCE 2004 in der Muffathalle München, München 2004, sowie zur Interaktiven Tanzperformance „TRAUMTEXT II“ nach der gleichnamigen Prosasequenz von Heiner Müller. Uraufführung in der Black Box, Gasteig München 2006
Videokonzept, -produktion und -installation: Jörg Staeger
Helga Pogatschar: Musik, Konzept
Cesc Gelabert: Tanz, Choreographie
02 STADT (Dauer 05:50 Loop) EMM DE JOTT SIEMENS
Raum- und Videoinstallation 2008
Konzept und Rauminstallation: EMM DE JOTT SIEMENS
Videokonzept, -produktion und -installation: Jörg Staeger
Musik: ReMix (Jörg Staeger) aus Werken von Klaus Cornell
„Diese „Stadt“ (City) entspricht dem Phänomen morphologischer Analogien - entsteht rein assoziativ in der Wahrnehmung. Substantiell nicht identisch und doch scheinbar identifizierbar über die Projektion eines allgegenwärtigen internalisierten Formenkanons. Hand-made, d.h. geformt aus Werbebroschüren, Zeitschriften und Büchern wird die darin sich vermittelnde Konsum-, Informations- und Kommunikationsgesellschaft in ihrer ästhetischen Vergegenwärtigung in Schrift und Bild inszeniert. Die Erscheinungsform „Stadt“ entspricht der architektonischen Manifestation gesellschaftlicher Strukturen. Die Steigerung der artifiziellen Realitätsebenen erfolgt über die Form, zur Bewegung und zum Blick auf die Details: der Flaneur geht durch die „Stadt“ (City), erliegt den medialen Verführungen, dem ästhetischen Schein. Mit Andy Warhol gesprochen wäre alles nur Oberfläche, nichts dahinter oder besser gesagt: no hazardous vaste.“
03 MATERIE III (Dauer 12:27 Loop) Markus Muench
Uraufführung: 11. ADEvantgarde München - Homerecording 04. Juni 2011, MUG (Münchner Untergrund im Einstein)
Konzert für 8 Kanal Surround und Video
Komposition und Audioproduktion: Markus Muench
Videokonzept, -produktion und -installation: Jörg Staeger
„Die Hauptwurzel ist verkümmert, ihr Ende abgestorben; und schon beginnt eine Vielheit von Nebenwurzeln wild zu wuchern. Hier erscheint die natürliche Realität als Verkümmerung der Hauptwurzel; gleichwohl besteht ihre Einheit als vergangene, zukünftige oder als mögliche fort. Man muss sich fragen, ob nicht Geist und Reflexion diesen Zustand dadurch ausgleichen, dass sie ihrerseits eine noch umfassendere verborgene Einheit oder eine erweiterte Totalität verlangen.“
Gilles Deleuze & Felix Guattari „Rhizom“